Trauma-Dynamik in Organi­sationen und Institut­ionen

In einer Institution oder Organisation wirken Menschen, die untereinander mit ihrem biografischen und kulturellen Hintergrund in einem Beziehungsgeflecht stehen. Organisationen, die vorwiegend mit und für traumatisierte Menschen arbeiten, entwickeln erfahrungsgemäß eine spezifische Dynamik. Bleibt diese Dynamik unbeachtet und wird sie nicht in einer achtsamen Organisationskultur kanalisiert, besteht die Gefahr, dass einzelne Mitarbeiter*innen oder die ganze Organisation immer weit über ihre Belastungsgrenzen arbeiten und sich spezifische Konfliktmuster entwickeln.
Merkmale einer solchen Dynamik können sein:

  • Die Organisation reinszeniert Traumainhalte
  • Überarbeitung, unzumutbare Erwartungen
  • Ausbeutung und Missbrauch von Mitarbeiter*innen
  • Geringe Trennung von persönlichen Beziehungen und Arbeitsbeziehungen
  • Wenig effektive Kommunikation untereinander
  • Gefährdung von Sicherheit und Wohlergehen der Mitarbeiter*innen
  • Wenig Vertrauen in die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen
  • Konkurrenz mit anderen Hilfsorganisationen
  • Kultur der einsamen Kämpfer*innen
  • Einzelne Personen erscheinen als unersetzlich
  • Interne Grabenkämpfe, wechselnde Koalitionen
  • Impulsive, aus der Situation heraus getroffene Entscheidungen,
    keine langfristige Planung
  • Organisation braucht Krise, um funktionieren zu könen

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